Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine konnten wir den engagierten, aber oft unerfahrenen Helfern in Polen mit Rat und Tat sowie finanzieller Unterstützung zur Seite stehen und gemeinsam mit ihnen die Sicherheit der ukrainischen Flüchtlinge verbessern und Abläufe optimieren. Wie bei allen Wadi-Projekten lag auch hier der Schwerpunkt auf der Stärkung von Selbstorganisation.
Wir haben die Umweltkampagne vorangetrieben und im neu errichteten Recyclingzentrum zum ersten Mal neue Produkte aus alten Plastikflaschen hergestellt. Bunte, selbst geschweißte Sammelbehälter wurden in Schulen, Behörden und öffentlichen Einrichtungen aufgestellt. Die Menschen nutzen sie gerne, denn das gibt ihnen das Gefühl, selbst etwas beitragen zu können.
In den Schulen sprechen wir mit den Kindern über Gewalt, wobei wir nicht nur die weit verbreitete physische und psychische Gewalt durch Eltern, Familie, Lehrer und Gleichaltrige meinen, sondern auch die brutalen Lebensbedingungen, die durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und bewaffnete Konflikte verursacht werden. Der Bedarf ist enorm. Viele weitere Schulen möchten mitmachen, weil sie von den positiven Auswirkungen auf das Schulklima und sogar auf die Schulnoten der Schüler gehört haben.
Auf der griechischen Insel Lesbos unterstützen wir weiterhin lokale Flüchtlingsinitiativen wie die „Moria White Helmets“, die sich innerhalb und außerhalb des Lagers selbst organisieren, um eine Vielzahl von Aufgaben zu übernehmen – von der Kinder- und Erwachsenenbildung bis zur Müllabfuhr – und so ihre Würde und Selbstachtung zu verteidigen. Sie haben ihre Aktivitäten ausgeweitet, einen Friseursalon eröffnet und im Rahmen der neu gestarteten Green Mytilene-Kampagne eine grundlegende Recycling-Infrastruktur für Plastikflaschen aufgebaut.